Mit dem Van durch Norwegen – unsere genaue Reiseroute inklusive unserer schönsten Stellplätze
Mit dem Van durch Norwegen – unsere genaue Reiseroute inklusive unserer schönsten Stellplätze

Mit dem Van durch Norwegen – unsere genaue Reiseroute inklusive unserer schönsten Stellplätze

Was wir zu Beginn schon mal festhalten können: Norwegen ist unglaublich schön und weil so viele von euch gefragt haben möchten wir euch in diesem Beitrag unsere genaue Route und die schönsten Orte unserer Reise verraten, die ihr bei eurer Reise auf gar keinen Fall verpassten solltet.

Starten wir zunächst mit der Anreise. Um nach Norwegen zu fahren gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder nehmt ihr den Landweg über Schweden oder ihr setzt mit einer Fähre über.

Wir haben uns für die Variante mit der Fähre entschieden und sind von Hirthals in Dänemark nach Kristiansand übergesetzt.

Ein erster Tipp: Wenn ihr mit eurem Van in Dänemark übernachtet – bucht euch auf jeden Fall einen Campingplatz! In Dänemark ist Wildcampen verboten und wird mit hohen Strafen geahndet.

Von Hirthals aus könnt ihr einen Abstecher nach Skagen machen. Dort treffen nämlich die Nord- und Ostsee aufeinander und dieses Naturspektakel sieht absolut beeindruckend aus. Nur auf schwimmen solltet ihr dort aufgrund der starken Strömung verzichten. 😉

Außerdem liegt die versandtet Kirche nur einen Katzensprung von Skagen entfernt. Diese ist zur Hälfte im Sand versunken und kann tatsächlich besichtigt werden.

Nach dem Besuch der Kirche ging es für uns am nächsten Tag von Hirthals in Dänemark mit der Fähre ins norwegische Kristiansand. Am besten bucht ihr das Fährticket online vorab, da dies oftmals etwas günstiger ist und ihr somit sicherstellt, dass ihr auf jeden Fall mitfahren könnt. In den Ferienzeiten kann es schon mal sein, dass kein Platz mehr auf der Fähre ist.

Allein die Fährfahrt war schon ein richtiges Abenteuer für uns. Wir mussten nämlich mit allen Bullis zusammen rückwärts auf einer Rampe parken. Und wir waren noch happy, da wir unseren Bulli gerade abstellen konnten, andere mussten tatsächlich auf der Rampe stehen bleiben. Nach der Fährfahrt hat man dann jedoch den Luxus das man gerade aus der Fähre rausfahren kann. Während der Überfahrt hält man sich übrigens nicht im Van auf sondern im oberen Bereich der Fähre. Dort gibt es Sitzmöglichkeiten und natürlich könnte man sich dort auch etwas zu Essen und zu Trinken kaufen.

Von Kristiansand aus war unser erstes Ziel Åna-Sira. Denn wir wollten die Brufjellhalene (Burfellhöhlen) anschauen. Wir haben allerdings vor Ort feststellen müssen, dass Norwegische blaue Wanderwege nicht den deutschen entsprechen. 😉

Da wir beide keine Alpine Erfahrung mitbringen und wir bisher keine Wanderungen mit Steigeisen oder ähnlicher Ausrüstung unternommen haben, haben wir uns spontan umentschieden und sind nur den Leuchtturm vor Ort besichtigen gegangen. Die erste Nacht haben wir dann auf einem Schulhof einer ehemaligen Schule verbracht. Zufällig haben wir dort den Besitzer getroffen. Er möchte nun peu à peu das Gebäude in ein Hostel mit Campingplätzen umwandeln. Die Stellplätze findet ihr am Ende dieses Beitrags.

Anschließend ging es für uns ins Jorpeland, denn ganz in der Nähe liegt das erste Highlight unserer Norwegen-Reise, der Preikestolen.

Der Preikestolen ist eine natürliche Felsplattform mit Blick über den Lysefjord und den angrenzenden Bergen. Die Felsplattform ist etwa 25 x 25 Meter groß. Aber Achtung, beim betreten der Plattform ist Vorsicht geboten, denn an den Kanten geht es 600 Meter in die Tiefe – ein ganz schöner Adrenalin-Kick! Wir haben lieber Abstand gehalten und nicht die Füße baumeln lassen.

Die Wanderung zum Preikestolen ist auch für unerfahrene Wanderer wie uns absolut machbar. Wir sind etwas früher am Morgen gegen 07.30 Uhr los gewandert damit wir nicht zu viele Menschen oben auf dem Gipfel begenen und der Ausblick von dort war einfach atemberaubend. Wir haben knapp 3 Stunden für die Wanderung gebraucht rund anderthalb hoch und wieder runter. Was man auf jeden Fall benötigt sind richtige Wanderschuhe, ohne die geht auf der Strecke nichts. Unser T5 Bulli Christopher Chillig hat so lange auf dem Parkplatz gewartet. Dieser hat 250 NOK also knapp 24 € gekostet.

Vom Preikestolen ging es für uns dann weiter zum Kjeragbolten. Der Kjeragbolten ist ein Gesteinsbrocken der in etwa 1.000 Meter Höhe in einer Felsspalte über dem Lysefjords eingeklemmt ist.

Uns begeistert die Natur in Norwegen unheimlich. Da schon der Preikestolen so beeindruckend war wollten wir es uns nicht nehmen lassen uns nun auch den Kjeragbolten anzuschauen. Doch wie das Wetter in den Bergen so ist, unten im Tal, wo wir übernachtet haben, war noch perfekter Sonnenschein und oben auf dem Berg war es dann unheimlich regnerisch und stürmisch. Wir haben es probiert, mussten allerdings recht schnell feststellen, dass es einfach viel zu rutschig und gefährlich ist. Deshalb haben wir die Wanderung abgebrochen. Schade, aber Sicherheit geht nun mal vor.

Ein Tipp zur Übernachtung: Um ins Tal beim Kjeragbolten zu kommen muss man eine Serpentinenstraße mit 27 Haarnadelkurven runter ins Tal und es gibt kaum Möglichkeiten Gegenverkehr auszuweichen. On top ist dann am Ende noch ein kaum beleuchteter Tunnel inklusive Haarnadelkurve.  So schön die Aussicht auf der Serpentinenstraße auch war, wir haben beide Male beim runter und wieder rauf fahren extrem geschwitzt und waren happy das kein Gegenverkehr kam. Wenn ihr zum Kjeragbolten wollt sucht euch am besten einen Übernachtungsplatz oben auf dem Berg. Unseren Stellplatz im Tal haben wir euch trotzdem unter diesem Beitrag notiert.

Nach den Wanderungen und der tollen Zeit in der Natur wollten wir auch ein bisschen städtisches Leben in Norwegen erleben und sind nach Bergen gefahren. Dort haben wir einen halben Tag verbracht und hatten endlich die Gelegenheit unsere Regenjacken auszuführen. Für uns ist Bergen eine sehr schöne Stadt, egal bei welchem Wetter.

Unser Städtetrip hat im ältesten Stadtteil von Bergen dem Hanseviertel Bryggen begonnen. Den Charme des alten Hanseviertels sollte man sich nicht entgehen lassen und einmal durch die schmalen Gassen zwischen den alten Holzhäusern schlendern.

Dann sind wir am Hafen die bunten Holzhäuser entlang gegangen. In einem der Souvenirläden haben wir sogar eine Trollhöhle entdeckt. Weiter ging es dann für uns zum berühmten Fischmarkt Fisketorget.

Wir würden euch empfehlen auch etwas oberhalb des Hafens die Stadt anzuschauen. Dort sind viele Straßenzüge, die bis heute das Flair des ursprünglichen Bergens ausstrahlen. Es macht einfach Spaß, durch die schmalen Gassen zu schlendern und an jeder Kreuzung oder Kurve etwas Neues zu entdecken.

Von Bergen aus ging es für uns weiter zur Stabkirche Urnes. Leider kamen wir am späten Abend an, sodass die Fähre nicht mehr fuhr. Deshalb sind wir einmal um den Lustrafjord herum gefahren – eine wahnsinnig schöne Route. Wer Zeit hat dem können wir die Fahrt nur empfehlen, wobei die Straße teilweise sehr eng wird, also eher was für Bullis und weniger für große Womos.  Direkt unterhalb von der Stabkirche Urnes ist ein toller, kostenloser Stellplatz mit Tischen und Mülleimern. Dort haben wir übernachtet und euch wieder die Koordinaten unten notiert.

Die Stabkirche ist ein UNESCO Weltkulturerbe und ist tatsächlich noch in Benutzung. Wenn dort Hochzeiten oder Beerdigungen stattfinden wir die Kirche 3-4 Stunden für Touristen geschlossen. Allgemein ist die Kirche nur von Mai bis September für Touristen zu besichtigen. Wir sind abends nach unserer Ankunft vom Parkplatz aus zur Kirche spaziert. Gegen 20.30 Uhr waren wir die einzigen Menschen dort und der Ort hatte eine ganz besondere Atmosphäre, schon fast etwas Mystisches.

Am nächsten Morgen haben wir 20 € Eintritt bezahlt und uns die Kirche von innen angeschaut. Das Geld wird genutzt um das Gebäude in Stand zu halten. Wir fanden die Kirche auch von innen sehr beeindruckend und ihr Geld Wert. Zudem hat ein Guide noch interessante Fakten zu ihrer Historie erzählt.

Danach ging es für uns weiter nach Trandal. Es war ein kleiner Umweg, aber wir haben schon oft bei anderen die bekannte Schaukel des Restaurants Christian Gaard gesehen und viel Positives darüber gehört. Unser Fazit: Das Schaukeln mit Blick auf den Fjord gibt einem wirklich das Gefühl man würde fliegen. Außerdem war es schon recht lange her das wir das letzte Mal auf einer Schaukel saßen und dieser Zwischenstopp hat wieder das innere Kind in uns geweckt. Diese Erfahrung können wir auch jedem Erwachsenen nur empfehlen.

Nach dieser kindlichen Freunde ging es für uns dann weiter zur Trollkirche, im Norwegischen Trollkirka genannt. Ihr wisst vielleicht, dass Trolle in Norwegen eine ganz besondere Rolle spielen und ihnen mystische Fähigkeiten in den nordischen Märchen nachgesagt werden. Seit Tausenden von Jahren faszinieren mysteriöse Felsformationen und Berge mit trollhaften Formen die Menschen in ganz Norwegen. Von daher ist es wenig überraschend das dieser mystische Ort Trollkirche genannt wird.

Die Höhlen der Trollkirche liegen in ca. 4 km Entfernung vom Parkplatz. Der Weg startet dabei recht eben über einen Feldweg bis zu einem Bach der über eine Holzbrücke führt. Danach beginnt so langsam die Steigung des Weges. Insgesamt gilt es 450 Höhenmeter bis zur Trollkirka zu überwinden.

Leider hatten wir nicht so viel Glück mit dem Wetter. Es hat in einer Tour geregnet und wir haben zwischendurch uns nur sehr schwer orientieren können. Deshalb waren wir sehr froh als uns eine norwegische Familie überholt hat deren Pfad wir unauffällig folgen konnten. Die Höhle ist sehr beeindruckend ihr solltet jedoch kein Problem mit engen Räumlichkeiten haben und auf jeden Fall eine Stirnlampe dabei haben, da es in der Höhle wirklich finster ist. Für Hunde ist der Aufstieg übrigens auch nicht unbedingt geeignet da man an einigen Stelle mittels eines Seils steile Passagen erklimmen muss.

Nach dieser zugegeben doch recht regnerischen Wanderung ging es dann für uns weiter über die spektakuläre Atlantikstraße. Die Atlantikstraße ist 8,3 Kilometer lang und eine der 18 offiziellen Panorama-Routen des Landes. Die Straße zu fahren ist übrigens gebührenfrei, sie ist also keine Maut-Strecke und die Route wurde 2005 mit ihren 8 Brücken zu Norwegens „Bauwerk des Jahrhunderts“ gewählt. Wir würden euch auf jeden Fall empfehlen einen Abstecher dorthin zu machen, denn die Aussicht während der Fahrt ist einfach spektakulär.

Unser nächstes Ziel war die wunderschöne Stadt Trondheim. Trondheim ist mit rund 210.000 Einwohnern nach Oslo und Bergen die drittgrößte Stadt des Landes. Ein beliebtes Fotomotiv ist die alte Brücke Gamle Bybro. Die dunkelrote Brücke mit ihren filigranen Schnitzereien an den Torbögen überspannt den Fluss Nidelva und bietet einen tollen Blick auf die malerischen bunten Häuser Bryggen am linken und rechten Ufer des Flusses. Bryggen heißt übrigens auf Deutsch so viel wie “Pier” oder “Kai”.

Die Trondheim Sehenswürdigkeit, die man bei einer Städtereise nicht verpassen darf ist der Nidarosdom – die Kathedrale von Trondheim. Sie ist die bedeutendste Kirche in ganz Norwegen, denn hier wurden fast 1.000 Jahre lang die norwegischen Könige gekrönt und liegt nur ein paar Minuten zu Fuß von der Gamble Bybro entfernt.

Außerdem haben wir den Stadtteil Bakklandet besucht. Hier findet ihr urige Gassen mit Kopfsteinpflaster und typische kleine bunte Holzhäuser in allen Farben. Auf dem Bakklandstorget Platz könnt ihr eine Statur von Otto Nielsen sehen die auf der Rückseite eine schöne Sitzbank bietet. Hier lässt sich eine gemütliche Pause einlegen.

Nach diesem Städtetrip ging es für uns dann weiter Richtung Bodo. Auf dieser Strecke haben wir den  Polarkreis überquert – was für ein Ereignis! Ein Stop am Artic Circle Center ist natürlich dabei Pflicht. Das Polarkreiszentrum wurde am 13. Juli 1990 gleichzeitig mit der neuen Streckenführung der E 6 über das Saltfjell offiziell eröffnet. Auf dem Dach sieht man ganz groß 66′ 33’ N geschrieben – ein magischer Breitengrad – denn dieser bedeutet das Überschreiten des Polarkreises.
Wir waren 5 min zu spät dort und das Polarkreiszentrum war leider schon geschlossen. Es schließt immer um 22.00 Uhr. Warum wir so scharf darauf waren? Dort befindet sich eine Poststation und man kann seinen Liebsten eine Postkarte vom Polarkreis schicken und das hätten wir ziemlich cool gefunden.  Also macht nicht den gleichen Fehler wie wir und seid früh genug da.

Auf dem Weg zur Fähre von Bodo auf die Lofoten haben wir kurz vor den Saltstraumen wilde Rentiere gesehen. Das war ein beeindruckendes Naturschauspiel! Die Bilder sind um 23:24 Uhr nachts entstanden – die Mitternachtssonne in Kombination mit diesen wundervollen Geschöpfen ist definitiv eines der Highlights unserer Norwegen Reise gewesen und wir hoffen für jeden das er ähnliche Erfahrungen wie wir machen kann.

Ein Naturphänomen jagte auf unserer Reise das nächste. Um die Fähre von Bodo auf die Lofoten zu nehmen kommt man an dem Saltstraumen vorbei. Wir empfehlen euch hier einen kurzen Stopp einzulegen und dieses Naturspektakel auf euch wirken zu lassen. Der Saltstraumen ist nämlich der größte Gezeitenstrom der Welt.
Durch einen 2,5 Kilometer langen und etwa 150 Meter breiten Sund strömen im Wechsel der Gezeiten fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser hin und her. Der Strom erreicht dabei Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h, und es entstehen gewaltige Strudel. Sie können einen Durchmesser bis zu zehn Metern erreichen und mehr als vier Meter in die Tiefe reichen. Es gibt lediglich anderthalb Stunden am Tag, während der Tidenumkehr, wo sich hier keine Strudel bilden. Auf uns hat es in Kombination mit der Mitternachtssonne einfach magisch gewirkt.

Wir haben die Fähre (Bodo – Moskenes) um 3 Uhr morgens auf die Lofoten genommen. Die Reise hat ganz schön geschlaucht, da wir die Nacht durchgefahren sind und wir haben fast die ganze Zeit an Board geschlafen. Wie bei den meisten Fähren in Norwegen wird hier einfach das Nummernschild gescannt und dann bekommt man im Anschluss eine Rechnung nach Hause geschickt. In der Hauptsaison empfiehlt die Fährgesellschaft zu reservieren bei uns war es jedoch kein Problem und wir konnten „spontan“ mitfahren. Danach ging es erstmal auf einen schönen Parkplatz zum Ausschlafen.

Nach der anstrengenden Anreise auf die Lofoten haben wir uns erstmal eine Auszeit am Vik Beach gegönnt. Und was sollen wir sagen, es ist

einfach wunderschön dort. Das Wasser ist glasklar und man hat das Gefühl man wäre in der Karibik, obwohl die Bilder täuschen – wir hatten 11 Grad Celsius.

Als nächstes haben wir auf den Lofoten das Hil Stadion in Henningsvær angeschaut.  Auf dem Weg dorthin kommt man an tørrfisk, also Trockenfisch, vorbei. Die Gestelle, auf denen der ausgenommene und gereinigte Fisch aufgehängt wird sieht man überall auf den Lofoten und die Produktion hat hier eine lange Tradition.

Wenn ihr genau hinschaut könnt ihr sie auch auf den Bildern erkennen. Wir sind ganz ehrlich – Henningsvær ist klein und niedlich aber aus unserer Sicht wenig spektakulär, es sei denn ihr habt eine Drohne und schaut euch das ganze aus der Luft an. Dann bekommt dieses Ausflugsziel einen ganz anderen Charm, weil die Vogelperspektive einem diesen atemberaubenden Blick ermöglicht.

Die Nacht haben wir dann bei Gratangen verbracht und waren auf einem der schönsten Stellplätze an einem friedlichen See, auf denen wir je übernachtet hatten. Den Stellplatz findet ihr ebenfalls unter diesem Beitrag.

Unser nächstes Ziel war der Polar Park, der nördlichste Tierpark der Welt.  Der 1994 eröffnete Park stellt heimische Tierarten in ihrer natürlichen Umgebung dar, was bedeutet, dass jede Art viel Platz hat. Der Park hat uns sehr gefallen, denn die Gehege sind wahnsinnig groß und man muss sich wirklich auf die Pirsch legen um eines der Tiere zu entdecken. Tatsächlich gehört der Polarpark mit seinen 12 Gehegen zu einem der flächenmäßig größten Tierparks der Welt. Er bietet mit den meisten Platz pro Tier.

Wir fanden es hier einfach toll, weil man es viel mehr zu schätzen weiß, wenn man eines der gut getarnten Tiere in seinem Gehege erspäht und sich auch viel mehr Zeit für den Besuch nimmt. In einem normalen Zoo sieht man die Tiere nur kurz und geht dann direkt zum nächsten Gehege weiter. Im Polar Park würden man so nur an vermeidlich leeren Gehegen vorbeilaufen. Wir haben uns jedes Mal riesig gefreut, wenn wir ein Tier entdecken konnten. Wir waren 5 Stunden im Park und haben diese entschleunigende Erfahrung sehr genossen.

Zu entdecken gibt es die bekanntesten Tierarten die in Norwegen ihre Heimat haben. Außerdem gibt es hier ein Wolfsrudel, dass von Hand aufgezogen wurde und man kann tatsächlich mit den Tierpflegern ins Gehege gehen und darf die Wölfe streicheln. Diese Erfahrung konnten wir leider nicht machen, da man diesen Besuch im Vorhinein buchen muss. Aber auf jeden Fall ein heißer Tipp für alle anderen die den Park zukünftig noch besichtigen wollen.

Gefühlt wurden wir übrigens auf dem nördlichen Teil unserer Reiseroute, hinter den Lofoten, ständig geblitzt. Wer sich, wie wir, damit vorher nicht auseinandergesetzt hat, kann leicht in Panik geraten. Allerdings sind dies Abschnittskontrollen, d. h. diese Blitzer blitzen jeden unabhängig von der Geschwindigkeit.

Der erste Blitzer fotografiert jedes vorbeifahrende Auto, dabei entsteht ein rotes Licht. Das Foto wird zunächst zwischengespeichert. Nach einigen Kilometern kommt dann der zweite Blitzer und fotografiert erneut. Ist man innerhalb der erlaubten Geschwindigkeit gefahren, dann ist der letzte Blitz rot und alles ist gut. War man mit dem Auto in Norwegen zu schnell unterwegs in diesem Abschnitt, dann erscheint ein gelbes Licht bei der letzten Fotobox. Das nur am Rande – wir hoffen dem ein oder anderen mit dieser Info vorab etwas Stress zu ersparen.

Für uns ging es dann weiter zur Insel Senja. Auf Senja sind wir von dem Dorf Fjordgard aus auf den Hesten gewandert. Um dorthin zu kommen muss man durch zwei super enge einspurige Tunnel – nicht gerade unsere liebste Stecke während des Norwegen Trips. Gestartet sind wir vom “Hesten Trail Head”. Dabei legt man etwa 470 Höhenmeter zurück und eine Gesamtstrecke von 5 km. Hin und zurück haben wir etwa 3 Stunden gebraucht.

Warum wir auf den kleinen Berg neben den Segla gewandert sind? Zum einen, weil die Wanderung deutlich leichter ist, als die auf den Segla und zum anderen weil die Aussicht auf den imposanten Berg von dort einfach einmalig ist.

An der Stelle haben wir noch einen Tipp für euch: Übernachtet besser am Ersfjord Strand und nicht direkt in Fjordgard. In dem Dorf am Hesten sind Camper nicht willkommen und die Bewohner fühlen sich gestört. Auf einem Hinweisschild am Ersfjord Strand haben wir gesehen, dass explizit darauf hingewiesen wird das Übernachten dort geduldet wird, solange man seine Stühle nicht auspackt.  Aus unserer Sicht die deutlich schönere Alternative zum Übernachten und nur etwa 30 min Fahrzeit vom Hesten Trail Head entfernt (wenn die Straße über Senjahopen nicht gesperrt ist).

Unser letzter Stopp bevor wir wieder Richtung Heimat aufgebrochen sind war Hamn auf der Insel Senja. Der alte Fischerort Hamn i Senja wurde 1994 von der Familie Fredriksen aufgekauft, und seitdem als Urlaubs- Tagungs- und Aktivitätsort vermarktet. 2011 wählte Innovation Norway das Dorf unter die 25 attraktivsten Reiseziele Norwegens. Mit seiner spektakulären Lage zwischen Fjord und Fjell, einem eigenen Schärengarten und den historischen Kaianlagen ist er gerade zur Zeit der Mitternachtssonne ein beliebtes Fotomotiv. Einen kurzen Abstecher dorthin um das türkise blaue Wasser zu sehen und ein Gefühl von Karibik zu bekommen ist es definitiv wert. Und das war der letzte Ort auf unserer Norwegen-Roadtrip.

Bei der Rückfahrt würden wir euch die Route über Lappland in Schweden (nicht Finnland!) empfehlen. Die Fahrt durch Lappland ist sehr beeindruckend mit einem im Sommer fast komplett zugefroren See.


Da es im Norden von Schweden leider im Sommer nur so von Mücken wimmelt wollten wir diesen Teil unserer Reise so schnell wie möglich hinter uns lassen. Da die Straßen in Schweden flach und gut in Schuss sind, fällt es leicht einige Kilometer zu machen.

Wir haben eine Nacht am Torneträsk See übernachtet, dem sechstgrößten See Schwedens und sind dann den ganzen Tag durchgefahren. Die zweite Nacht haben wir an einem sehr schönen Stellplatz verbracht direkt an der Högakustenbron (Hochküstenbrücke). Die imposante Hängebrücke führt über den Fluss Ångermanälven und bietet gerade nachts einen imposanten Anblick.

Das war unsere Norwegen Route. Wir hoffen, euch hat unser Artikel gefallen. Schreibt doch mal in die Kommentare welcher Ort in Norwegen euch am besten gefallen hat oder lasst ein paar Tipps da, welche Orte man auf der Route noch hinzufügen könnte.

Unsere Stellplätze in Norwegen

  • Stellplatz in Åna-Sira (Nähe Burfellhöhlen): 58.2853, 6.4237
  • Stellplatz Jorpeland (Nähe Preikestolen): 59.0054, 6.0704
  • Unser Stellplatz im Tal beim Kjeragbolten – Lysebotn: 59.061111, 6.683056
  • Stellplatz Stabkirche Urnes: 61.2999, 7.3155
  • Hier die Koordinaten zum Stellplatz am Ersfjord Strand: 69.47908, 17.39402
  • Koordinaten Stellplatz Gratangen (etwas hinter dem Chasseurs Alpins Memorial): 68.6193732, 17.6460590
  • Stellplatz am Torneträsk: 68.3402, 19.1139
    Stellplatz an der Högakustenbron: 62.8041, 17.9513

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